Vom 22. September bis 2. Oktober hatten 11 Masterstudierende der Eisen- und Stahlmetallurgie die Möglichkeit, führende Unternehmen der Stahlproduktion, des Industrieanlagenbaus und der stahlverarbeitenden Industrie in Österreich und Italien aus nächster Nähe zu erleben. Begleitet wurden sie von Prof. Susanne Michelic, Prof. Christian Bernhard, Dr. Kathrin Thiele und Dr. Julian Cejka.

Die Exkursion begann bei Treibacher Industrie AG, wo die Studierenden spannende Einblicke in die Produktion von Ferrolegierungen sowie Seltener Erden in unterschiedlichsten Verbindungen erhielten. Neben einer informativen Führung durch die Produktionsanlagen wurden die strategischen Herausforderungen und Chancen der Branche thematisiert und mit den Studierenden diskutiert. Nach der Führung folgte die Weiterfahrt nach Udine.

Am zweiten Tag standen zwei Firmen am Programm. Der erste Stopp war bei Pittini (Ferriere Nord S.p.A.). Hier konnten die Studierenden die Herstellung von Betonstahl hautnah erleben. Besonders beeindruckend war die nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens, das auf innovative Technologien setzt, um den CO₂-Ausstoß zu reduzieren.

Am Nachmittag ging es weiter zu Danieli & C. S.p.A., einem der weltgrößten Anlagenbauer. Die Studierenden erhielten Einblicke in die Entwicklung und Produktion von hochmodernen Anlagen für sämtliche Prozessschritte der Stahlindustrie. Die Führung durch die Fertigungshallen und die Präsentation aktueller Projekte und Herausforderungen der Branche zeigten eindrucksvoll, wie Danieli die Zukunft der Stahlproduktion mitgestaltet.

Der dritte Tag führte die Gruppe zu ABS (Acciaierie Bertoli Safau S.p.A.), einem der führenden Hersteller von Spezialstählen. Die Studierenden konnten die hochmodernen Produktionsanlagen besichtigen und erhielten Einblicke in die Herstellung von Qualitätsstählen, die in verschiedensten Industrien Anwendung finden.

Am vierten Tag stand der Besuch der beiden Werke von Feralpi Siderurgica S.p.A. auf dem Programm, einem etablierten Hersteller von Baustahl und Spezialstählen. Die Studierenden konnten die nachhaltigen Produktionsprozesse des Unternehmens kennenlernen und hautnah erleben, das sich durch seine umweltfreundlichen Technologien und sein Engagement für die Kreislaufwirtschaft auszeichnet.

Der fünfte Tag führte die Gruppe zu Tenaris Dalmine, einem bedeutenden Hersteller von nahtlosen Stahlrohren. Die Studierenden erhielten Einblicke in die hochautomatisierten Produktionsprozesse und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Produkte, die in der Energie-, Automobil- und Bauindustrie verwendet werden.

Das Wochenende in Mailand bot eine willkommene Abwechslung vom intensiven Programm. Während der Fashion Week erkundeten einige Studierende die pulsierende Stadt, besuchten das Fußballspiel AC Milan vs. SSC Napoli oder genossen die malerische Kulisse des Comer Sees.

Nach dem Wochenende ging es weiter zu Forgiatura A. Vienna S.r.I., der Heimat der weltgrößten Schmiedepresse. Die Dimensionen der Anlage und die Präzision, mit der hier gearbeitet wird, hinterließen bei allen Teilnehmenden einen bleibenden Eindruck. Die Studierenden konnten die beeindruckenden Fertigungsprozesse hautnah erleben und erhielten Einblicke in die Herstellung von Großschmiedeteilen wie Turbinenwellen.

Am neunten Tag stand der Besuch bei Acciaieria Arvedi S.p.A. auf dem Programm. Hier konnten die Teilnehmenden die innovative Technologie der Endless Strip Production (ESP) kennenlernen, die Arvedi zu einem Vorreiter in der Stahlindustrie macht. Die Führung durch die Produktionsanlagen zeigte eindrucksvoll, wie Effizienz und Nachhaltigkeit in der Stahlproduktion vereint werden können.

Zurück in Österreich führte die Exkursion zu Tiroler Rohre GmbH, wo die Produktion von Rohrsystemen aus Gusseisen im Fokus stand. Die Studierenden konnten die einzelnen Schritte der Fertigung mittels Zentrifugalguss verfolgen und erhielten spannende Einblicke in die Anwendungsmöglichkeiten der Produkte, die vor allem in der Trinkwasser- und Abwasserwirtschaft eingesetzt werden.

Den Abschluss der Exkursion bildete der Besuch bei Plansee SE/Ceratizit S.A., wo die Verarbeitung von Hochleistungswerkstoffen wie Wolfram und Molybdän, sowie die Produktion von Hartmetallen im Mittelpunkt stand.

Ein herzliches Dankeschön geht an alle Unternehmen, die uns ihre Türen geöffnet und wertvolle Einblicke in ihre Produktionsprozesse ermöglicht haben. Ein besonderer Dank gilt vor allem unseren Sponsoren, deren Unterstützung diese Exkursion erst möglich gemacht hat.